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Nicht nur die Flucht über das Mittelmeer nach Europa ist lebensgefährlich, sondern auch eine Reise durch Mexiko in die USA kann tödlich enden. Der Dokumentarfilm „Viacrucis Migrante – Kreuzweg der Migrant_innen” von Hauke Lorenz aus Hamburg gibt Menschen auf dem beschwerlichen Weg ins „Gelobte Land” eine Stimme.
„Auswandern ist ein Recht und kein Verbrechen”, sagt Alberto aus Honduras. Er ist mit zwei Freunden zu Fuß nur mit einem Rucksack über der Schulter auf dem Weg in die USA. Der Filmemacher Hauke Lorenz trifft die drei Flüchtlinge in Mexiko zufällig auf der Straße und begleitet sie zu ihrem ersten Ziel hinter der Grenze: Die „LA72″, eine spezielle Herberge nur für Migrant_innen und Flüchtlinge in der kleinen Stadt Tenosique.
© Hauke Lorenz: BU (von links nach rechts) Alberto, Noé und José in der sicheren Herberge
Denn hier sind sie sicher vor den Patrouillen der Polizei und dem organisierten Verbrechen. Unter dem Schutz der Franziskanermönche, die die Herberge leiten, dürfen sie auf „den Zug” warten. Er soll sie auf dem Dach oder versteckt im Güterwaggon weiter Richtung Norden bringen. Aber wann er kommt ist ungewiss. Das Warten in glühender Hitze beginnt.
Dafür sind die Flüchtlinge nicht allein. An manchen Tagen sind es Hunderte, die hier ihre blutigen Füße behandeln, ein Fleckchen Schatten suchen, ihr Baby wickeln oder das Gebet suchen – jetzt kurz vor Ostern. Denn der Glauben gibt ihnen Kraft, um die lebensgefährliche Reise zu überstehen. Und so hoffen sie gemeinsam auf ein besseres Leben in der Zukunft.
Alberto, José, Noé, Natalia, Richarter, Dionicio, Carlos, Derick und Oswaldo erzählen Hauke Lorenz, warum sie aus Honduras, Guatemala oder El Salvador fliehen mussten. Sie haben Angst, weil sie in ihrer Heimat täglich von der Mafia mit dem Tod bedroht werden; sie wandern aus, weil sie ihren Kindern eine Ausbildung bezahlen wollen; sie laufen weg, weil sie als junge Leute keine Perspektive sehen, sie fliehen, weil sie als Transgenderpersonen tätlich angegriffen werden.
Der Dokumentarfilm (61min, Spanisch mit deutschen UT) erweckt das Nachrichtenwort „Flüchtlingskrise” zum Leben, indem er Menschen und ihre individuellen Geschichten eben nicht zu einer anonymen, bedrohlichen Masse werden lässt. In Zentralamerika gehört Migration schon seit Generationen zum Alltag und wir – hier in Europa – können von jedem einzelnen Schicksal noch viel lernen.
Mehr zur Biografie von Hauke Lorenz, Fotos, den Trailer: https://vimeo.com/142076736, und Hintergrundinformationen zum Dreh und zur Situation von Transitmigrant_innen in Mexiko finden Sie hier: www.viacrucismigrante.com
Hauke Lorenz steht jederzeit für Fragen und Interviews zur Verfügung: mobil: +49.157.77808933oder mail@haukelorenz.de
Kinotermine:
Im Abaton-Kino in Hamburg:
Politischer Hintergrund
Jedes Jahr versuchen tausende Männer, Frauen und Kinder aus Zentralamerika in die USA zu gelangen. Auf dem mindestens 1.700 Kilometer langen Weg durch Mexiko sind Razzien mit anschließender Abschiebung, sexualisierte Gewalt, Überfälle und Entführungen an der Tagesordnung. Es wird vermutet, dass die US-amerikanische Außenpolitik Mexiko drängt, seine Südgrenze stärker zu kontrollieren und militarisieren. Statt wie angekündigt Menschenrechte besser zu schützen, macht die mexikanische Polizei regelrecht Jagd auf Migrant_innen und hat in den ersten neun Monaten des Jahres 2015 fast 200 000 Menschen abgeschoben.
Doch die Kontrollen stoppen die Flüchtenden nicht, sondern zwingen sie, immer abgelegenere und gefährlichere Wege zu nutzen. Die Folge: Viele Verbrechen finden im Verborgenen statt. Deswegen gibt es kaum verläßliche Zahlen. Es wird aber davon ausgegangen, dass pro Jahr über 20 000 Flüchtlinge entführt werden, um von den Angehörigen in den Ziel- oder Herkunftsländern Geld zu erpressen.
Vor diesem Hintergrund inszenieren die Franziskanermönche in Tenosique die Migration am Karfreitag als Leidensweg Christi. Die gemeinsame Prozession durch die Stadt soll auf die gefährlichen und katastrophalen Lebensumstände der Flüchtlinge aufmerksam machen und insbesondere die lokale Bevölkerung für das Thema sensibilisieren.
Produktions-Hintergrund:
Hauke Lorenz hat vor dem Filmprojekt zu dem Thema geforscht und seine Magisterarbeit in Ethnologie über Transitmigration in Mexiko geschrieben. Seit 2008 engagiert er sich auch bei Amnesty International. Nur durch seine fundierten Kenntnisse konnte er das Vertrauen der Flüchtlinge und Franziskanermönche überhaupt gewinnen und diesen Dokumentarfilm realisieren. Es ist sein erster Langfilm.
Dank an: Die Koproduktion von Hauke Lorenz mit dem Hamburger Communitysender und Ausbildungskanal TIDE wurde durch Förderungen von Brot für die Welt, der Missionszentrale der Franziskaner, MISEREOR, die Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein und durch eine Crowdfunding-Kampagne finanziert.
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Vía Crucis Migrante wird ein Film über die Überwindung von Elend und Not durch Kraft aus dem Glauben
Die Dreharbeiten sind abgeschlossen. Das Thema ist geblieben. Nach der Karwoche haben wir versucht, die Geschichten unserer Protagonisten_innen weiter zu verfolgen um diese zu ende erzählen zu können. Auch wenn die Geschichte nun eine andere als die vorab geplante ist, bin ich doch zuversichtlich, dass wir einen spannenden Film schneiden können.
Seit letzter Woche sitzen die ehemalige TIDE-Volontärin Mari von Deutsch und ich im Schnitt, sichten Rohmaterial, transkribieren und übersetzen Interviews. Wir werden zunächst eine Langfassung schneiden, die von der Spannung her trägt. Anschließend werden wir das Material kürzen und auf möglichst unterschiedlichen Plattformen unterbringen. Neben der Langfassung soll es z.B. eine 30 Minuten lange Schulversion geben, die über das EZEF in Stuttgart ausgeliehen werden kann.
Sobald es Neuigkeiten gibt, melde ich mich. Da ich auch Leute erreichen möchte, die den Film nicht über Crowdfunding unterstützt haben, habe ich einen Newsletter eingerichtet. Dieser wird auch über künftige Projekte informieren.
Via Crucis Migrante será un documental sobre cómo se supera la miseria sacando fuerza de la fe
Terminamos el rodaje. Nos quedamos con el tema. Después de la Semana Santa tratamos de seguir las historias de nuestros protagonistas para poder terminar de contarlas. Aunque la historia es diferente de la que habíamos planeado, nos sentimos optimistas que podremos editar una pelí emocionante.
Desde la semana pasada, la ex-voluntaria de TIDE- Mari von Deutsch y yo estamos editando, mirando el material, transcribiendo y traduciendo las entrevistas. Primeramente editaremos una versión larga que mantendrá la tensión de los espectadores. Después intentaré meter el documental en diferentes plataformas. Además de la versión larga habrá por ejemplo una versión para escuelas que durará 30 minutos. Esta se conseguirá a través del EZEF en Stuttgart.
Cuando tengamos nuevas noticias, estaré avisando por este medio. Para que la gente que no apoyó este proyecto por medio de crowdfunding también pueda mantenerse informada, instalé un boletín informativo. Este también informará sobre proyectos futuros.